9 Farbensystem

Square
Tobias Mayers Farbenlehre.
Das Mischungsverhältnis der Farben rot, gelb und blau im Farbdreieck gibt Mayer als mathematische Formel an. Georg Christoph Lichtenberg, Göttingen, 1775.
 
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Das Mayersche Farbsystem wird in einem Dreieck dargestellt, an dessen Ecken sich die Farben rot, blau und gelb befinden. Daraus werden mathematisch alle anderen Farben abgeleitet. Auch die Farbenlehre hat mit der Kartographie zu tun: beim kolorieren der schwarz-weißen Kupferdrucke kam es darauf an, stets die gleichen Farben zu verwenden, die so über die Farbberechnung festgelegt werden konnten.

Hintergrund-Information:

Der Druck ist zunächst Schwarz-Weiß. Zur Kolorierung der Karten waren Frauen angestellt. Um ihnen die verbindliche Farbe genau angeben zu können, entwickelte Tobias Mayer ein eigenes Farbschema. Erstmals berichtete er über seine Farbenlehre 1758 in einer öffentlichen Vorlesung an der Universität Göttingen, veröffentlicht wurde sie aber erst 1775 posthum von Georg Christoph Lichtenberg. Das Farbsystem beruht auf drei Grundfarben, aus deren Mischung alle übrigen erzeugt werden: Rot, Gelb und Blau. Die sekundären Farben werden entweder aus zwei oder drei Grundfarben gemischt. Weiß und Schwarz zählen nicht zu den „einfachen“ Farben, sondern erzeugen durch Zumischung zu den sekundären Farben blassere oder dunklere Farben. Die jeweilige Mischung wird in einer Formel angegeben, bei der für die Farben die Buchstaben r, g, b verwandt werden und das Verhältnis in einem Exponenten angegeben wird. Zur Mischung von Farben wurden Pigmente benutzt.