8 Kupferstecher-Arbeitsplatz

Square
Kupferstecher Tisch.
Arbeitsplatz eines Kupferstechers zu Mayers Zeiten mit Kupferstecher-Werkzeug.
Kupferstecher (Text anhören)

Der Arbeitsplatz eines Kupferstechers ist die Spende des letzten gelernten deutschen Kupferstechers Rainer Kalnbach (1928-2018).

Hintergrund-Information:

Karten wurden zu Tobias Mayers Zeit zunächst von Hand vorgezeichnet und danach mit jedem Detail spiegelverkehrt in eine Kupferplatte gestochen. Der Beruf des Kupferstechers war sehr angesehen („Mein Freund und Kupferstecher“). Einer der letzten gelernten Karten-Kupferstecher war Rainer Kalnbach, der die Kunstfertigkeit und Präzision seines Handwerks wie zu Tobias Mayers Zeiten lebendig werden lassen konnte. Der Kupferstich ist ein grafisches Tiefdruckverfahren, bei dem die etwa 2,5 bis 3 mm starken, gehämmerten Kupferplatten mit polierter Oberfläche mit speziellen Geräten eingeritzt werden. Die so entstehenden Vertiefungen nehmen die Druckerschwärze auf, die Plattenoberfläche wird wieder gereinigt. Der Druck erfolgt mit einer Presse, das angefeuchtete Papier nimmt die Farbe auf und die Zeichnungen erscheinen seitenrichtig in schwarzer Farbe. Jede Karte musste einzeln gedruckt werden, und die Platte konnte etwa 500 bis 1000 gute Drucke liefern, bevor der Druck zu schwach wurde. Der Kupferdruck ist aufwändig, ist aber in Schärfe, Weichheit und Feinheit kaum zu überbieten. Tobias Mayer hat zwar wahrscheinlich in Augsburg den Kupferstich gelernt, in Nürnberg war seine Aufgabe aber die Zeichnung der Vorlagen.