5 1750 Mappa Critica

Square
Mappa Critica.
Probleme der Ortsbestimmung hängen weniger mit der geographischen Breite als mit der Länge zusammen. 3 Konturen sind farblich überlagert. Tobias Mayer, Verlag Homanns Erben, Nürnberg, 1750.
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1750.

Er erstellt eine als Meilenstein gefeierte Deutschlandkarte. Seine sogenannte Mappa Critica zeigt Ungenauigkeiten auf, die alle bisherigen Karten seiner Zeitgenossen kennzeichneten: Der Längengrad wurde bis dahin nur unzuverlässig bestimmt. Mayer nutzt die Messungen verschiedener Astronomen und ermittelt Orte dadurch genauer als andere Kartografen.

Hintergrund-Information

Hintergrund-Information:

Der im 18. Jahrhundert in Deutschland und Europa führende kartographische Verlag Homanns Erben holte den jungen Mayer nach Nürnberg, um veraltete Karten auf den neuesten Stand zu bringen. Der Verlag war 1702 von Johann Baptist Homann gegründet worden. Homann war ein Kupferstecher, dessen Karten besonders durch ihre Schönheit weite Verbreitung gefunden hatten. Der Verlag war inzwischen an seine Erben weiter gegeben worden und nach über 40 Jahren waren viele Karten veraltet. Tobias Mayer wurde als wissenschaftlicher Mitarbeiter eingestellt und verhalf mit den über 30 von ihm entworfenen Karten dem Verlag zu neuem Ansehen. Mayer nutzte das Verlagshaus und ein Observatorium auf der Vestnertorbastei, um eigene Messungen von Mond- und Sternpositionen zu machen, klagte aber über den schlechten Zustand der Geräte. Astronomische Messungen waren für die Bestimmung der Position der Orte, die man in die Karte eintragen wollte, von großer Bedeutung.

Er erstellt eine als Meilenstein gefeierte Deutschlandkarte, die Mappa Critica. In ein Gradnetz mit Längen- und Breitengraden trug er einzelne Orte ein, wie er sie jeweils auf anderen Karten vorfand: Eine Karte aus seinem Verlag (in Rot), eine Karte von der Konkurrenz aus Frankreich (in Gelb) und dann noch den gleichen Ort mit Lageangabe, wie er sie von Sternwarten aus dem ganzen deutschsprachigen Raum besorgt hatte (in Grün). Die Bezeichnung „Mappa Critica“ bezieht sich somit auf die kritische Analyse der dem Kartenzeichner vorliegenden Daten. Und seine Karte zeigt: Die Angaben für einen Ort weichen erheblich voneinander ab. Teilweise betragen die Abweichungen mehr als einhundert Kilometer, insbesondere in der geographischen Länge. Bereits hier zeigt sich eines seiner späteren Hauptthemen: die genaue Bestimmung der geographischen Länge.