Der umfangreiche Stammbaum wurde von verschiedenen Personen zusammengetragen. Eine erste Übersicht befand sich in Eric Forbes Mayer-Biographie, die ergänzt wurde mit Aufzeichnungen aus den Familien Wittkampf und Asmus Mayer sowie mit Forschungsergebnissen des Marbacher Stadtarchivars Albrecht Gühring. Tobias Mayer und seine Frau Maria Victoria stehen im Zentrum der Tafel. Sein Vater und sein Großvater hießen ebenfalls Tobias Mayer. Von seinen 7 Geschwistern überlebte nur einer die Kindheit und ähnlich starben von Tobias und Maria Victoria Mayers acht Kindern zwei in jungen Jahren. Interessant ist auch, dass der Nürnberger Kollege Johann Michael Franz mit einer Nichte von Maria Victoria Gnüge verheiratet war. Franz hat Maria Victoria wahrscheinlich in das Nürnberger Verlagshaus mitgebracht , wo Tobias und Maria Victoria sich kennenlernten. Die beiden heirateten nur wenige Tage bevor sie nach Göttingen zogen.
Hintergrund-Information
Familiengeschichte, Kindheit und frühe Jugendzeit in Marbach.
Wie Tobias Mayer selbst schreibt, stammen die Vorfahren seiner Mutter aus dem Remstal[, aber von seinen Vorfahren väterlicherseits ist nur wenig bekannt. Auffallend ist, dass es Bindungen und immer wieder Umzüge der Familie Mayer zwischen den Mayer-Städten Esslingen und Marbach gab.
1602 suchte die Stadt Esslingen neue Bürger und der Urgroßvater Friedrich Mayer zog 1610 von Weiler nach Esslingen.
1645 wurde dort der Großvater Tobias Mayer geboren.
1679 Vor dem Stadtbrand 1693 in Marbach erfolgte der Umzug nach Marbach. Der Großvater hatte ein Haus in der Mittleren Holdergasse 44 und arbeitete als Stadtknecht und Weingärtner. Ein Bruder, Johannes Mayer, lebte als Schuhmacher und „Oberthorwart“ in Marbach, ebenso seine verwitwete Schwester Anna Maria Rothmayer. Sie besaßen ein neu erbautes Haus in der Mittleren Holdergasse. Vermutlich stammten Gebäude und Grundstücke von ihrer schon in Marbach ansässigen Mutter.
1682 Der Vater Tobias Mayer, mit dem gleichen Vornamen, erblickte dort am 13.10. das Licht der Welt.
1707 erwirbt er das Marbacher Bürgerrecht und arbeitet als Wagner und seit 1717 zudem als Brunnenmeister in Marbach. Vermutlich aus dem Erlös eines Erbanteils kaufte der Vater 1709 das „Scheurenplätzle ob der ehemaligen teutschen Schul“ und baute dort 1711 das jetzige „Tobias-Mayer-Haus“ (Abb. 4): Trotz fleißiger Arbeit blieb die Familie hoch verschuldet und sehr arm.
1723 Geburt des „unsterblichen Tobias Mayer“ am 17. Februar 1723, abends zwischen 5 und 6 Uhr im heutigen „Tobias-Mayer-Haus“, vermutlich Westseite 1. OG vorn zur Straße. Er wird auf den Namen Tobias getauft (Abb. 3), nicht Johann Tobias, wie er auch heute noch in vielen Nachschlagewerken oder auch auf Straßenschildern in Mayer-Städten genannt wird. Die Verwechslung mit dem wissenschaftlich ebenfalls erfolgreichen Sohn Johann Tobias Mayer führte später zu manchen Hilfskonstruktionen wie Johann Tobias der Ältere oder Johann Tobias der Jüngere. Die Tochter der Verfasserin des Büchleins mit der Erzählung über Tobias Mayers Frau Maria Victoria, „Liebe, Mond und Sterne“, Frau Anne Wenk, eine Nachfahre aus der Familie Mayer, hatte Schwierigkeiten, ihren Freundinnen die Verdienste ihres Vorfahren zu erklären und stellte trocken fest: „Ein Genie sollte nicht Mayer heißen!“