Das Modell zeigt die heute nicht mehr vorhandene Sternwarte, die sich in einem Turm der südlichen Göttinger Stadtmauer, in der heutigen Turmstraße, befand. Von seiner Wohnung in der (heute) Langen Geismarstraße 49 war sie nur wenige Schritte entfernt. Im Inneren der Sternwarte werden die typischen Instrumente gezeigt, die auch Tobias Mayer zur Verfügung hatte: Fernrohre und Winkelmessgeräte. In einem Spalt im rechten Teil des Gebäudes befindet sich ein großer Quadrant, mit dem Mayer den gesamten Sternenhimmel vermessen hat. Er stellte einen Sternkatalog mit 998 genau vermessenen Fixsternen zusammen. Ein ähnlicher Quadrant als Nachbau des Mayerschen Geräts in Göttingen ist am Marbacher Bahnhof aufgestellt. Mayer hatte das Gerät eigens von John Bird in London anfertigen und nach Göttingen transportieren lassen.
Hintergrund-Information:
Zusammen mit J.A. von Segner übernimmt Tobias Mayer 1751 die Leitung der noch im Bau befindlichen Universitätssternwarte. Die Arbeit an der Universität und der Bau der Sternwarte lassen ihm kaum Zeit, sich weiter mit der Mondbewegung zu beschäftigen. Im Februar 1756 ist der große Mauerquadrant (Radius 6 Fuß) von Bird aus England eingetroffen und installiert; Mayer kann in der jetzt modernst ausgestatteten Sternwarte seine Beobachtungen unter optimalen Bedingungen fortsetzen.